7. Juli 2016

CDU Landtagsabgeordnete fordern Einstellung von mehr Lehrern an Gymnasien

Mit einer Hiobs­bot­schaft schock­te der Phi­lo­lo­gen­ver­band Rhein­­land-Pfalz Anfang Juni die neu aus­ge­bil­de­ten Refe­ren­da­re in einer Pres­se­mit­tei­lung. Dort heißt es :
„Gemäß den Infor­ma­tio­nen, die die Schul­lei­tun­gen der rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Gym­na­si­en in den letz­ten Tagen an ihre Kol­le­gi­en wei­ter­ge­ge­ben haben,
• erhal­ten mehr als 90 % der Absol­ven­ten der gym­na­sia­len Stu­di­en­se­mi­na­re kei­ne Planstelle,
• wer­den von den in viel zu gerin­ger Anzahl vor­han­de­nen Plan­stel­len wie­der­um 90 % für Inte­grier­te Gesamt­schu­len verwendet,
• sol­len Gym­na­si­en, die weni­ger als 2,5 % struk­tu­rel­len Unter­richts­aus­fall auf­wei­sen, Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen an ande­re Schu­len mit noch grö­ße­rem Aus­fall abord­nen.“ (PhV. 08.06.16)
Die­se Mel­dung nah­men die bei­den CDU-Abge­­or­d­­ne­­ten im Land­kreis Ahr­wei­ler Gui­do Ernst und Horst Gies zum Anlass ein­mal nach­zu­fra­gen, wie die­se Situa­ti­on an den Schu­len unse­res Krei­ses gese­hen wird. Von ein­zel­nen Schu­len erhiel­ten sie eine Bestä­ti­gung die­ser Aus­sa­gen, sodass sie sich nun in einer klei­nen Anfra­ge an die Lan­des­re­gie­rung gewen­det haben, in der sie genaue Infor­ma­tio­nen über die Ein­stel­lungs­si­tua­ti­on an Gym­na­si­en und Gesamt­schu­len im Land­kreis Ahr­wei­ler fordern.
Sie wol­len dabei wis­sen, wie vie­le Plan­stel­len für Gym­na­si­en im Ver­gleich zu den bei­den vor­an­ge­gan­ge­nen Schul­jah­ren ste­hen, wie dies bei der IGS Rema­gen bestellt ist, die sich ja noch im Auf­bau befin­det und wie vie­le Lehr­kräf­te von Gym­na­si­en im nächs­ten Schul­jahr abge­ord­net wer­den sollen.
Gui­do Ernst hält die­se Plä­ne, wenn sie sich denn bewahr­hei­ten soll­ten für einen Skan­dal und teilt die Ansicht des Berufs­ver­ban­des der Gym­na­si­al­leh­rer, dass man sich hier wei­ter gefähr­lich einer „Schu­le für alle“, also der von der CDU befürch­te­ten Ein­heits­schu­le nähere.
Sein Land­tags­kol­le­ge Horst Gies gibt zu beden­ken, dass man mit die­sen Vor­ha­ben sicher nicht den Unter­richts­aus­fall, der auch in Stel­lung­nah­men aller Leh­rer­ver­bän­de zum Koali­ti­ons­ver­trag beklagt wird, ver­rin­gern bezie­hungs­wei­se besei­ti­gen könne.
Bei­de Abge­ord­ne­te sind der Ansicht, dass an allen Schu­len mehr Lehr­kräf­te gebraucht wer­den, um die neu hin­zu­ge­kom­me­nen Auf­ga­ben der Inte­gra­ti­on und Inklu­si­on zu bewäl­ti­gen. Dies sei auch kei­ne „alte Plat­te“, wie die Grü­­nen-Abge­­or­d­­ne­­te Eve­lin Lem­ke meint, son­dern eine heu­te erst recht bestehen­de bil­dungs­po­li­ti­sche Her­aus­for­de­rung, deren Lösung von allen mit Schu­le Beschäf­tig­ten, Leh­rer­ver­bän­den und Eltern­ver­band gefor­dert werde.