23. August 2016

Vertretungslehrer auch im Kreis Ahrweiler ohne Vertrag in den Sommerferien

Die Lan­des­re­gie­rung hat die Anfra­ge der bei­den Wahl­kreis­ab­ge­ord­ne­ten des Land­krei­ses Ahr­wei­ler Gui­do Ernst und Horst Gies, bei­de CDU, inzwi­schen beant­wor­tet. Die­se hat­ten nach­ge­fragt, wie vie­le Leh­re­rin­nen und Leh­rer im Ahr­kreis vor den Som­mer­fe­ri­en in Ver­tre­tungs­ver­trä­gen beschäf­tigt waren und wie vie­le davon einen Ver­trag über die Som­mer­fe­ri­en hatten.
Außer­dem woll­ten sie wis­sen, wie vie­le Leh­re­rin­nen und Leh­rer schon meh­re­re Jah­re im Kreis nur in Ver­tre­tungs­ver­trä­gen beschäf­tigt sind.
In ihrer Ant­wort führt die Lan­des­re­gie­rung aus, dass man für kurz­fris­ti­ge Ver­tre­tun­gen auch wei­ter­hin auf Ver­tre­tungs­leh­rer ange­wie­sen sei. „Das haben wir auch gar nicht infra­ge gestellt“, sagt hier­zu der Vor­sit­zen­de des Bil­dungs­aus­schus­ses Gui­do Ernst, „ es ist nur die Fra­ge, ob man nicht über­haupt zu knapp mit Lehr­kräf­ten kal­ku­liert, um Geld zu spa­ren, dafür aber Unter­richts­aus­fall in Kauf nimmt.“
Auch der Hin­weis der Lan­des­re­gie­rung auf den lan­des­wei­ten Ver­tre­tungs­pool von 800 Stel­len, der im kom­men­den Schul­jahr noch auf­ge­stockt wer­den soll, kann die Abge­ord­ne­ten nicht beru­hi­gen. MdL Horst Gies meint dazu: ” es ist all­ge­mein bekannt, dass die­se Lehr­kräf­te größ­ten­teils fest an Schu­len ein­ge­bun­den sind und für kurz­fris­tig auf­tre­ten­de Ver­tre­tungs­eng­päs­se nicht ein­ge­setzt wer­den können.“
Kon­kret beant­wor­te­te die Lan­des­re­gie­rung die Anfra­ge der Abge­ord­ne­ten mit dem Hin­weis, dass im Kreis Ahr­wei­ler zum 15.07.2016 ins­ge­samt 75 Leh­re­rin­nen und Leh­rer im Ver­tre­tungs­ver­trag beschäf­tigt waren. Sie ersetz­ten damit knapp 53 Voll­zeit­lehr­kräf­te. Nur etwa ein Drit­tel, näm­lich 23 Lehr­kräf­te von den 75 Genann­ten, hat­ten einen befris­te­ten Ver­trag über die Som­mer­fe­ri­en hin­aus. Das heißt bei zwei Drit­teln ende­te der Ver­trag mit den Som­mer­fe­ri­en, weil der Ver­tre­tungs­be­darf nicht mehr gege­ben sein soll.
Dabei waren die soge­nann­ten PES-Ver­­­trä­­ge, die die Schu­len aus eige­nem Bud­get abschlie­ßen kön­nen, nicht berück­sich­tigt. Sie sind regel­mä­ßig nicht über die Som­mer­fe­ri­en hin­aus befris­tet. PES ist das Per­so­nal­ma­nage­ment im Rah­men der erwei­ter­ten Selbst­stän­dig­keit von Schu­len. In Rhein­­land-Pfalz neh­men dar­an 825 Schu­len teil.
Inter­es­sant für die Ahr­kreis­ab­ge­ord­ne­ten war auch, dass im Kreis Ahr­wei­ler sie­ben Lehr­kräf­te seit zwei Jah­ren, vier Lehr­kräf­te seit drei Jah­ren und fünf Leh­re­rin­nen und Leh­rer bereit seit vier Jah­ren als Ver­tre­tungs­lehr­kräf­te arbei­ten. Die Abge­ord­ne­ten Ernst und Gies sind der Mei­nung, dass sich zumin­dest hier doch ein erhöh­ter Bedarf zeige.