20. Juni 2017

Braucht Bad Breisig eine Therme?

CDU Bad Brei­sig dis­ku­tiert über das Gut­ach­ten zu den wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen der Römer-Ther­­men.

Das hat­ten sich die Auf­trag­ge­ber anders vor­ge­stellt. Nach dem Gut­ach­ten der dwif-Con­­sul­­ting GmbH sol­len sich die posi­ti­ven Aus­wir­kun­gen der Römer-Ther­­men auf das Bad Brei­si­ger Wirt­schafts­le­ben in einem über­schau­ba­ren Rah­men hal­ten. Vor dem Hin­ter­grund der bevor­ste­hen­den Sanie­rung des Bades in Höhe von 3,5 Mil­lio­nen Euro stellt sich nun die Fra­ge des Wer­tes einer sol­chen Einrichtung.

Dazu gab es in der letz­ten Vor­stands­sit­zung des CDU-Orts­­ver­­­bands reich­lich Diskussionsbedarf.

Letzt­lich waren sich alle Man­dats­trä­ger dar­über einig, dass das Gut­ach­ten nur einen Aspekt zunächst beleuch­tet hat, näm­lich das Ein­kaufs­ver­hal­ten der Gäs­te in der Stadt. Lei­der wur­de die gesamt­wirt­schaft­li­che Aus­wir­kung die­ses Wirt­schafts­be­trie­bes noch gar nicht unter­sucht, ist sich die Stadtbür­ger­meis­te­rin Gabrie­le Her­­mann-Lersch sicher. Auch nach Auf­fas­sung des Orts­ver­bands­vor­sit­zen­den der CDU, Nor­bert Heid­gen, sind die Römer-Ther­­men nach wie vor ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil der tou­ris­ti­schen Infra­struk­tur der Quel­len­stadt und für vie­le Neu­bür­ger ein aus­schlag­ge­ben­des Argu­ment bei der Wohnsitzwahl.

Gut­ach­ten hin oder her, fest steht, dass sich eine Ther­me heut­zu­ta­ge nicht kos­ten­de­ckend betrei­ben lässt. Eine sin­gu­lä­re Betrach­tung führt hier nicht wei­ter, denn der Mehr­wert einer sol­chen Ein­rich­tung muss sich aus einer Gesamt­be­trach­tung der Infra­struk­tur einer Gemein­de erge­ben, um die wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen rea­lis­tisch ein­schät­zen zu können.

Die Attrak­ti­vi­tät der Gemein­de ergibt sich aus der Gesamt­schau der Stand­ort­fak­to­ren. Dazu zählt neben der Ver­kehrs­in­fra­struk­tur auch die Lebens­qua­li­tät durch Frei­zeit – und Kul­tur­ange­bo­te und Erholungseinrichtungen.

Da hat Bad Brei­sig, so die ein­hel­li­ge Mei­nung der Man­dats­trä­ger, unzwei­fel­haft eini­ges zu bieten:

Nicht nur, dass Bad Brei­sig ohne ein (Ther­­mal-) Bad schlicht undenk­bar scheint, ergibt sich die Lebens­qua­li­tät unse­rer Quel­len­stadt zudem durch den frisch reno­vier­ten Kur­park, die neu gestal­te­te Bach­stra­ße mit einer reprä­sen­ta­ti­ven Unter­füh­rung, der Rhein­pro­me­na­de, deren Attrak­ti­vi­tät durch die bal­di­ge Neu­ge­stal­tung auf­ge­wer­tet wird, die belieb­ten Wan­der­we­ge durchs Brei­si­ger Länd­chen, den his­to­ri­schen Orts­kern in Ober­brei­sig, die moder­ni­sier­ten Spiel­plät­ze und Sport­stät­ten und das vita­le Ver­eins­le­ben, um nur eini­ge der wich­ti­gen posi­ti­ven Stand­ort­fak­to­ren zu nennen.

Das alles, zusam­men mit den Römer-Ther­­men, macht Bad Brei­sig für Fami­li­en und Senio­ren glei­cher­ma­ßen lebenswert.

Die CDU Bad Brei­sig steht zu den Römer-Ther­­men und ist davon über­zeugt, dass, unab­hän­gig vom Ergeb­nis des vor­lie­gen­den Gut­ach­tens, die Römer-Ther­­men ein Aus­hän­ge­schild für unse­re Stadt sind und in Ver­bin­dung mit wei­te­ren Stand­ort­fak­to­ren eine erheb­li­che Bedeu­tung für ihre Attrak­ti­vi­tät haben.

Ver­bes­se­rungs­po­ten­ti­al sieht die Stadt­bür­ger­meis­te­rin Gabrie­le Her­­mann-Lersch hin­ge­gen in der Über­ar­bei­tung des Mar­ke­ting­kon­zepts, indem die Wer­bung z.B. bei Hotel­gäs­ten für den Besuch der Römer­ther­men inten­si­viert wer­den müsse.

Micha­el Schweikert