22. Dezem­ber 2017

Wer jedes Jahr den Haushalt ablehnt, drückt sich vor der Verantwortung.

CDU will trotz ange­spann­ter Haus­halts­la­ge in die Zukunfts­fä­hig­keit der Stadt investieren.

Die Bad Brei­si­ger CDU will trotz der ange­spann­ten Haus­halts­la­ge die Zukunfts­fä­hig­keit der Stadt kei­nes­falls aufs Spiel set­zen. Vor der Ver­ab­schie­dung des Haus­halts sag­te Frak­ti­ons­spre­cher Nor­bert Heid­gen: „Wir müs­sen wei­ter­hin einen ver­nünf­ti­gen Mit­tel­weg gehen zwi­schen Haus­halts­kon­so­li­die­rung einer­seits und sinn­vol­len Zukunfts­in­ves­ti­tio­nen ande­rer­seits.“ Für die CDU sind des­halb sowohl das Spa­ren wie das Inves­tie­ren ein Gebot der Stun­de. Dass die­ser Kurs der Rich­ti­ge ist und sich die Men­schen in Bad Brei­sig wohl­füh­len, mach­te Heid­gen u.a. an zwei Bei­spie­len fest. So sei „die gro­ße Nach­fra­ge von Gewer­be­trei­ben­den nach Mög­lich­kei­ten, sich in der Brun­nen­stra­ße nie­der­zu­las­sen, sehr erfreu­lich. Auch die rege Bau­tä­tig­keit über­all in der Stadt und die stei­gen­de Nach­fra­ge nach Wohn­raum“, wer­te­te Heid­gen als posi­ti­ves Zeichen.

Damit die Stadt Chan­cen für die Zukunft hat, for­der­te Heid­gen das Land dazu auf, end­lich eine Alt­schul­den­re­ge­lung auf den Weg zu brin­gen. „Natür­lich müs­sen wir immer zunächst vor unse­rer eige­nen Tür keh­ren, jeden Euro zwei­mal umdre­hen und die Ein­nah­me­sei­te ver­bes­sern. Aber die Behaup­tung, dass die Schul­den in Bad Brei­sig aus­schließ­lich haus­ge­macht sei­en, ent­behrt ange­sichts der Gesamt­si­tua­ti­on der Kom­mu­nen in Rhein­­land-Pfalz jeder Grund­la­ge“, so Heidgen.

Von den zehn am höchs­ten ver­schul­de­ten Städ­ten in ganz Deutsch­land kom­men fünf kreis­freie Städ­te aus Rhein­­land-Pfalz, so der Lan­des­rech­nungs­hof. Die fünf rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Städ­te mit der bun­des­weit höchs­ten Pro-Kopf-Ver­­­schul­­dung sind die Städ­te Pir­ma­sens, Kai­sers­lau­tern, Zwei­brü­cken, Lud­wigs­ha­fen und Trier.

Laut Lan­des­rech­nungs­hof, hat­ten die Kom­mu­nen der ande­ren Flä­chen­län­der in Deutsch­land  2016 im Durch­schnitt ledig­lich etwa die Hälf­te der Pro-Kopf-Ver­­­schul­­dung der rhein­­land-pfäl­­zi­­schen Gemein­den und Gemein­de­ver­bän­de, so Heid­gen weiter.

Die Stadt Bad Brei­sig kön­ne ange­sichts vie­ler Pflicht­auf­ga­ben allei­ne die Trend­wen­de im Land nicht schaf­fen. „So erge­ben sich die auf­ge­zeig­ten Fehl­be­trä­ge im Haus­halt für 2018, obwohl die Steu­er­kraft der Stadt in die­sem Jahr um knapp 600.000 Euro gestie­gen ist. Unse­re gesam­ten Mehr­ein­nah­men wer­den durch höhe­re Umla­gen an Ver­bands­ge­mein­de und Kreis sowie durch eine gerin­ge­re Schlüs­sel­zu­wei­sung durch das Land wie­der kom­pen­siert. “ Von den Steu­er­mehr­ein­nah­men der Stadt pro­fi­tier­ten die Ver­bands­ge­mein­de, der Kreis und das Land Rhein­­land-Pfalz. „Wie soll die Stadt ihre Schul­den abbau­en, wenn von höhe­ren Ein­nah­men nichts im Stadt­sä­ckel übrig­bleibt?“ frag­te Heidgen.

Wei­te­re Steu­er­erhö­hun­gen lehnt Heid­gen ab. „Wir lie­gen mit unse­ren Steu­er­sät­zen immer noch deut­lich über dem Lan­des­durch­schnitt. Des­halb wird die CDU- Frak­ti­on dem Bür­ger kei­ne wei­te­ren Steu­er­erhö­hun­gen zumu­ten“, sag­te er. Die Gewer­be­steu­er wol­len die Christ­de­mo­kra­ten „bewusst nicht erhö­hen, weil wir uns in einer Kon­kur­renz­si­tua­ti­on mit ande­ren Gewer­be­stand­or­ten sehen. Wir wol­len nicht, dass inter­es­sier­te Gewer­be­trei­ben­de einen Bogen um Bad Brei­sig machen.“

Heid­gen for­der­te die SPD im Stadt­rat auf, end­lich eben­falls Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Doch die­se drü­cke sich, wo sie nur kön­ne und len­ke durch das stän­di­ge Zün­den von Nebel­ker­zen davon ab. Ein Para­de­bei­spiel für die­ses Ver­hal­ten ist für Heid­gen die Römer-Ther­­me: „Wir wol­len die hun­dert­jäh­ri­ge Bad­t­ra­di­ti­on in Bad Brei­sig erhal­ten und die Römer-Ther­­me ist zwei­fel­los ein unver­zicht­ba­rer Bestand­teil der tou­ris­ti­schen Infrastruktur.

Des­halb bin ich froh dar­über, dass wir frak­ti­ons­über­grei­fend die tech­ni­sche Sanie­rung und den Wei­ter­be­trieb der Ther­me sicher­stel­len wol­len. Wer aber auf der einen Sei­te ja sagt zur Sanie­rung, mit der Ableh­nung des Haus­halts jedoch nein sagt zur Kos­ten Finan­zie­rung, der drückt sich vor der Verantwortung.“

Die Arbeits­tei­lung der SPD nach dem Mot­to: „Wir sind zwar für die Sanie­rung des Bades, aber mit der Finan­zie­rung haben wir nichts zu tun, das sind die Schul­den der CDU- und FWG“ kri­ti­sier­te Heid­gen heftig.