9. August 2018

Aussengebietsentwässerung Wallersstrasse — Faktencheck

Kanal­bau Wal­lers­stra­ße – wie­der­holt geziel­te Des­in­for­ma­ti­on der SPD Brei­si­ger Land

Man hat den Ein­druck, als wol­le die SPD Brei­si­ger Land den Kom­mu­nal­wahl­kampf schon eröff­nen und zum zwei­ten Mal mit fal­schen Behaup­tun­gen ver­su­chen, die Bevöl­ke­rung zu ver­un­si­chern. Unter­zie­hen wir die Aus­sa­gen mal einem Faktencheck:

Behaup­tung SPD: „Finan­zie­rung Kanal­bau­maß­nah­me völ­lig ungeklärt…Die Maß­nah­me ist nicht ausfinanziert…“.

Fakt: Die gesam­ten Maß­nah­men (Stra­ßen­bau, neue Was­ser­lei­tun­gen und Kanal) sind mit einem Gesamt­kos­ten­vo­lu­men von ca. 2.4 Mio € geschätzt. In den 2.4 Mil­lio­nen sind 
Kos­ten von ca. 1 Mio € für die Erneue­rung der Was­ser­lei­tun­gen (Kos­ten­trä­ger: Wasserwerk), 
Kos­ten für die Stra­ßen­wie­der­her­stel­lung  von 150.000 Euro (Kos­ten­trä­ger: Lan­des­be­trieb Mobi­li­tät LBM), 
Kos­ten für die Kanal­sa­nie­rung von Haus­an­schlüs­sen 150.000 Euro (Kos­ten­trä­ger: Eigen­be­trieb Abwas­ser EBB)  ent­hal­ten. 
Die Kos­ten wer­den von den ein­zel­nen Auf­trag­ge­bern (Stadt, Was­ser­werk, EBB und LBM) getra­gen.

Für den Fremd­was­ser­ka­nal sind rund 1 Mio € ange­setzt. Davon ent­fal­len gemäß För­der­an­trag 575.800 EUR auf die Stadt. Die rest­li­chen Kos­ten wer­den pro­zen­tu­al auf den LBM und den EBB auf Grund­la­ge der Zulei­tungs­men­gen in den neu­en Außen­ge­biets­ka­nal ver­teilt. Auf den LBM ent­fal­len rund 3.6 % für das  Regen­rück­hal­te­be­cken in der  Sach­sen­stra­ße und rund 37,8% auf den EBB für die Ent­wäs­se­rung der Buben­hel­le und Tei­le aus der Umbin­dung der Stra­ßen­ein­läu­fe in der Fahr­bahn. Auf den Anteil der Stadt von 575.800 € hat die ADD der Stadt eine Zuwen­dung in Höhe von 60% (345.600 €) bewil­ligt. Danach ver­blei­ben bei der Stadt Kos­ten in Höhe von tat­säch­lich 230.200 €, die im Haus­halt vor­ge­se­hen sind.

Behaup­tung SPD: „Es ist nicht vor­ge­se­hen, die Wohn­ge­bäu­de links und rechts der Wal­lers­stra­ße sowie die Gebäu­de in der zwei­ten Rei­he an die­sen Kanal anzuschließen.“

Fakt:  Der geplan­te Kanal ist dafür vor­ge­se­hen, u.a. Ober­flä­chen­was­ser aus den Hang­be­rei­chen rechts und links der Wal­lers­stra­ße auf­zu­neh­men und dem Rhein zuzu­füh­ren. Die­se Lei­tung dient auch prä­ven­tiv der Auf­nah­me von Außen­ge­biets­was­ser bei Stark­re­gen. Dazu ist die Stadt Bad Brei­sig wie jede ande­re Gemein­de in ver­gleich­ba­rer Situa­ti­on gesetz­lich verpflichtet.

Behaup­tung SPD„In der Sach­sen­stra­ße ist ein Auf­fang­sys­tem für das sich ober­halb stau­en­de Grund­was­ser mit Rigo­len und einer Ablei­tung zum Kanal in der Stra­ße Am Son­nen­hang geschaf­fen worden…Das Pro­blem Stau­was­ser in der Sach­sen­stra­ße ist inzwi­schen gelöst.“

Fakt: Ober­flä­chen­was­ser gehört nicht in den Misch­was­ser­ka­nal, soweit es nicht von bebau­ten und befes­tig­ten Flä­chen inner­halb der Orts­la­ge stammt, da das Ober­flä­chen­was­ser nicht kos­ten­auf­wen­dig über die Klär­an­la­ge gerei­nigt wer­den muss. Die Ablei­tung von Ober­flä­chen­was­ser in die Klär­an­la­ge ist unzu­läs­sig und wäre für die Stadt gebüh­ren­pflich­tig. In Zif­fer IV Nr. 5 – Neben­be­stim­mun­gen und Hin­wei­se zum Bau der Abwas­ser­an­la­gen -, der was­ser­recht­li­chen Erlaub­nis durch die Bezirks­re­gie­rung Koblenz vom 22.08.1996 heißt es wört­lich: „Die Ablei­tung von Grund­was­ser, von Was­ser aus Bächen, Grä­ben, Brun­nen und dgl. zur Misch­was­ser­ka­na­li­sa­ti­on ist unzu­läs­sig.“ Das Abwas­ser­werk durf­te die­ser Lösung nur aus­nahms­wei­se und befris­tet zustim­men, unter der Bedin­gung, dass die Lei­tung in der Wal­lers­stra­ße gebaut wird. Mit Rück­sicht auf den geplan­ten Abwas­ser­ka­nal wur­de die Stadt Bad Brei­sig bis­lang vom Abwas­ser­werk noch nicht für die Abfüh­rung von Fremdwasser/ Ober­flä­chen­was­ser zu Gebüh­ren her­an­ge­zo­gen. Nach einer bis­he­ri­gen Schät­zung des Abwas­ser­wer­kes wären ansons­ten pro Jahr ca. 135.000 € von der Stadt an die­ses zu entrichten.

Im Rah­men des Aus­baus der Kreisstraße/Wallersstraße wur­de ein Auf­fang­be­cken für Ober­flä­chen­was­ser errich­tet, wel­ches das Ober­flä­chen­was­ser der Stra­ße sam­melt. Wür­de der beschlos­se­ne Kanal nicht gebaut, wäre der hier­für geflos­se­ne Zuschuss in Höhe von 115.300 Euro an die ADD zurückzuzahlen.

Behaup­tung SPD: „Ein Bau­ge­biet Buben­hel­le liegt in wei­ter Ferne.“

Fakt: Eine Bebau­ung im Bereich Buben­hel­le ist im Flä­chen­nut­zungs­plan vor­ge­se­hen. Im Hin­blick auf ein even­tu­ell in Zukunft geplan­tes Bau­ge­biet ist es weit­sich­tig, sinn­voll und wirt­schaft­lich, dass die Ver­sor­gungs­trä­ger sich bereits jetzt, wo die recht­lich zwin­gen­de Not­wen­dig­keit des Baus eines Ent­wäs­se­rungs­ka­nals besteht, an der Maß­nah­me betei­li­gen und ihre Lei­tun­gen gleich­zei­tig erneu­ern. Damit wer­den Kos­ten so gering wie mög­lich gehalten.

 

Und hier die offi­zi­el­le Pres­se­mit­tei­lung vom 12.08.2018:

Kanal­bau Wal­lers­stra­ße – wie­der­holt geziel­te Des­in­for­ma­ti­on der SPD Brei­si­ger Land

Man hat den Ein­druck, als wol­le die SPD Brei­si­ger Land den Kom­mu­nal­wahl­kampf schon eröff­nen und zum zwei­ten Mal mit fal­schen Behaup­tun­gen ver­su­chen, die Bevöl­ke­rung zu ver­un­si­chern. Unter­zie­hen wir die Aus­sa­gen mal einem Faktencheck:

Ers­te Behaup­tung: „die Finan­zie­rung der Kanal­bau­maß­nah­me Wal­lers­stra­ße sei unge­klärt und die Maß­nah­me sei nicht ausfinanziert“.

Fakt ist: Der Ent­wäs­se­rungs­ka­nal durch die Wal­lers­stra­ße wur­de mehr­heit­lich im zustän­di­gen Gre­mi­um beschlos­sen. Das Gesamt­kos­ten­vo­lu­men wur­de auf ca. 2,4 Mill. € geschätzt.

Dar­in ent­hal­te­ne Kos­ten sind:

  • Ca. 1 Mill. € für die Erneue­rung der Was­ser­lei­tun­gen. Kos­ten­trä­ger ist das Wasserwerk;
  • ca. 150 T€ für die Stra­ßen­wie­der­her­stel­lung. Kos­ten­trä­ger ist der Lan­des­be­trieb Mobilität.
  • ca.150 T€ für die Kanal­sa­nie­rung von Haus­an­schlüs­sen. Kos­ten­trä­ger ist der Eigen­be­trieb Abwas­ser EBB.

Alle die­se Kos­ten wer­den von den ein­zel­nen Auf­trag­ge­bern getragen.

Für den Kanal­bau Wal­lers­stra­ße sind rund 1 Mio. € ange­setzt. Davon ent­fal­len gemäß För­der­an­trag 575.800 € auf die Stadt. Die rest­li­chen Kos­ten wer­den von den ande­ren Auf­trag­ge­bern nach einem bestimm­ten Schlüs­sel über­nom­men. Auf den Anteil der Stadt von 575.800 € hat die Auf­­­sichts- und Dienst­leis­tungs­di­rek­ti­on (ADD) der Stadt eine Zuwen­dung in Höhe von 60 % (345.600 €) bewil­ligt. Danach ver­blei­ben bei der Stadt Kos­ten in Höhe von ca. 230.200 €, die im Haus­halt vor­ge­se­hen sind.

Das wur­de der SPD bereits von der Ver­wal­tung mit­ge­teilt. Trotz­dem stellt sie in Zei­tungs­be­rich­ten und Flug­blät­tern objek­tiv fal­sche Behaup­tun­gen auf. 

Zwei­te Behaup­tung: „In der Sach­sen­stra­ße ist ein Auf­fang­sys­tem für das sich ober­halb stau­en­de Grund­was­ser geschaf­fen wor­den. …“Das Pro­blem Stau­was­ser in der Sach­sen­stra­ße ist inzwi­schen gelöst.“

Fakt ist: Ober­flä­chen bzw. Regen­was­ser außer­halb bebau­ter Flä­chen gehört nicht in den Misch­was­ser­ka­nal der zur Klär­an­la­ge führt, damit das Regen­was­ser nicht kos­ten­auf­wen­dig über die Klär­an­la­ge gerei­nigt wer­den muss. Die Ablei­tung von Regen­was­ser in die Klär­an­la­ge ist unzu­läs­sig und wäre für die Stadt gebüh­ren­pflich­tig. Das ist in Zif­fer IV Nr. 5 der was­ser­recht­li­chen Erlaub­nis durch die Bezirks­re­gie­rung Koblenz vom 22.08.1996 nach­zu­le­sen (sie­he www.cdubadbreisig.de).

Nach einer bis­he­ri­gen Schät­zung des Abwas­ser­wer­kes wären von der Stadt für die Ein­lei­tung von Regen­was­ser durch Anwoh­ner pro Jahr ca. 135.000 € an Gebüh­ren zu ent­rich­ten. Mit Rück­sicht auf den geplan­ten Abwas­ser­ka­nal wur­de die Stadt Bad Brei­sig bis­lang vom Abwas­ser­werk noch nicht für die Abfüh­rung von Ober­flä­chen­was­ser durch Anwoh­ner zu Gebüh­ren herangezogen.

Im Rah­men des Aus­baus der Wal­lers­stra­ße wur­de ein Auf­fang­be­cken für Ober­flä­chen­was­ser errich­tet, das das Ober­flä­chen­was­ser der Stra­ße sam­melt. Wür­de der beschlos­se­ne Kanal nicht gebaut, wäre der hier­für geflos­se­ne Zuschuss in Höhe von 115.300 € an die ADD zurückzuzahlen. 

Drit­te Behaup­tung: „Ein Bau­ge­biet Buben­hel­le liegt in wei­ter Ferne.“

Eine Bebau­ung im Bereich der Buben­hel­le ist im Flä­chen­nut­zungs­plan vor­ge­se­hen. Im Hin­blick auf einen zukünf­tig zu ent­wi­ckeln­den Bebau­ungs­plan ist es vor­aus­schau­end, sinn­voll und wirt­schaft­lich, dass die Ver­sor­gungs­trä­ger sich bereits jetzt, wo die recht­li­che Not­wen­dig­keit des Baus eines Ent­wäs­se­rungs­ka­nals besteht, an der Maß­nah­me betei­li­gen und ihre Lei­tun­gen gleich­zei­tig erneu­ern. Damit wer­den die Kos­ten so gering wie mög­lich gehalten.

Der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der SPD im Stadt­rat ist detail­liert infor­miert. Umso befremd­li­cher ist es, dass er in sei­nem Zei­tungs­be­richt und einer Flug­blatt­ak­ti­on offen­bar wis­sent­lich fal­sche Behaup­tun­gen verbreitet.

Wenn das der neue Wahl­kampf­stil der SPD Brei­si­ger Land wer­den soll — schon im Zusam­men­hang mit der Pla­nung im Bereich der Jahn­hal­le wur­den fal­sche Behaup­tun­gen ver­brei­tet – muss man sich nicht wun­dern, wenn extre­me Par­tei­en hof­fä­hig werden. 

Die CDU Bad Brei­sig ver­folgt einen ande­ren Poli­tik­stil. Der neue Stil der SPD Brei­si­ger Land hat aus unse­rer Sicht nichts mit ver­ant­wor­tungs­vol­ler Kom­mu­nal­po­li­tik zu tun.

Wir wer­den uns auch wei­ter­hin für einen fai­ren Poli­tik­stil, bei dem man sich um den bes­ten Weg kon­struk­tiv strei­tet, einsetzen.