Geothermie in Bad Breisig — ein wichtiges Zukunfts- aber kein Wahlkampfthema -
In einem 6‑monatigen Langzeitversuch konnte nachgewiesen werden, dass es technisch möglich ist, über einen Wärmetauscher aus dem 32°C warmen Thermalwasser Energie zu gewinnen, mit der nicht nur die Römer-Thermen beheizt, sondern darüber hinaus auch ein Nahwärmenetz bedient werden könnte.
Bisher war die Energiegewinnung über einen Wärmetauscher aufgrund von Belagbildung und Korrosion an der hohen „Mineralfracht“ des Thermalwassers gescheitert. Das Problem ist mittlerweile technisch gelöst.
Das beauftragte Ingenieurbüro Jaske &Wolf hat festgestellt, dass für die Beheizung der Römer-Thermen nur ein „Bruchteil“ der Energie benötigt wird, die durch den Geyr-Sprudel an die Oberfläche transportiert wird. Es ist also genügend Energie vorhanden, um über ein Nahwärmenetz z. B. öffentliche Gebäude wie Schulen, Rathaus, aber auch Hotels, Altenheime etc. zu beheizen.
Nach Ansicht der Experten ließe sich das ganze Projekt auf Grund der hohen und auf Dauer steigenden Energiepreise für die Stadt kostenneutral darstellen. D.h., die Investitionen würden sich mittel- bis langfristig amortisieren.
Die CDU-Faktion hält die Vision, aus dem 32°C warmen Thermalwasser Energie für ein Nahwärmenetz zu gewinnen, für eine realistische Perspektive und hat deshalb in der Werksausschusssitzung und im Stadtrat zugestimmt, 12.000 Euro in den Haushalt für eine Machbarkeitsstudie einzustellen. In der Machbarkeitsstudie werden Fakten und Erkenntnisse gesammelt, die eine solide Basis für finale Entscheidungen ermöglichen.
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und das Land stellen für Projekte, die zu einer CO2 ‑Reduzierung führen, Fördergelder bereit, die zur weiteren Kostendeckung herangezogen werden können.
Diese tolle Zukunftsperspektive zur Energiegewinnung in Bad Breisig ist kein Thema, das sich zur parteipolitischen Profilierung anbietet.
Die Geothermie ist eine regenerative Energiequelle und wird angesichts der begrenzten fossilen Energieträger auf der Erde ein Zukunftsthema für unsere Stadt. Dies ist kein SPD- und auch kein CDU-Thema. Es betrifft alle Bürgerinnen und Bürger und sollte im Rahmen einer Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Deshalb sollte sich die SPD, die in einer Pressemitteilung die Vereinnahmung des Themas für den Wahlkampf unterstellt, von dieser kleinkarierten Betrachtungsweise verabschieden.