28. Dezem­ber 2018

Geothermie in Bad Breisig — ein wichtiges Zukunfts- aber kein Wahlkampfthema -

In einem 6‑monatigen Lang­zeit­ver­such konn­te nach­ge­wie­sen wer­den, dass es tech­nisch mög­lich ist, über einen Wär­me­tau­scher aus dem 32°C war­men Ther­mal­was­ser Ener­gie zu gewin­nen, mit der nicht nur die Römer-Ther­­men beheizt, son­dern dar­über hin­aus auch ein Nah­wär­me­netz bedient wer­den könnte.

Bis­her war die Ener­gie­ge­win­nung über einen Wär­me­tau­scher auf­grund von Belag­bil­dung und Kor­ro­si­on an der hohen „Mine­ral­fracht“ des Ther­mal­was­sers geschei­tert. Das Pro­blem ist mitt­ler­wei­le tech­nisch gelöst.

Das beauf­trag­te Inge­nieur­bü­ro Jas­ke &Wolf hat fest­ge­stellt, dass für die Behei­zung der Römer-Ther­­men nur ein „Bruch­teil“ der Ener­gie benö­tigt wird, die durch den Geyr-Spru­­del an die Ober­flä­che trans­por­tiert wird. Es ist also genü­gend Ener­gie vor­han­den, um über ein Nah­wär­me­netz z. B. öffent­li­che Gebäu­de wie Schu­len, Rat­haus, aber auch Hotels, Alten­hei­me etc. zu beheizen.

Nach Ansicht der Exper­ten lie­ße sich das gan­ze Pro­jekt auf Grund der hohen und auf Dau­er stei­gen­den Ener­gie­prei­se für die Stadt kos­ten­neu­tral dar­stel­len. D.h., die Inves­ti­tio­nen wür­den sich mit­­tel- bis lang­fris­tig amortisieren.

Die CDU-Fak­­ti­on hält die Visi­on, aus dem 32°C war­men Ther­mal­was­ser Ener­gie für ein Nah­wär­me­netz zu gewin­nen, für eine rea­lis­ti­sche Per­spek­ti­ve und hat des­halb in der Werks­aus­schuss­sit­zung und im Stadt­rat zuge­stimmt, 12.000 Euro in den Haus­halt für eine Mach­bar­keits­stu­die ein­zu­stel­len. In der Mach­bar­keits­stu­die wer­den Fak­ten und Erkennt­nis­se gesam­melt, die eine soli­de Basis für fina­le Ent­schei­dun­gen ermöglichen. 

Die Kre­dit­an­stalt für Wie­der­auf­bau (KfW) und das Land stel­len für Pro­jek­te, die zu einer CO2 ‑Redu­zie­rung füh­ren, För­der­gel­der bereit, die zur wei­te­ren Kos­ten­de­ckung her­an­ge­zo­gen wer­den können.

Die­se tol­le Zukunfts­per­spek­ti­ve zur Ener­gie­ge­win­nung in Bad Brei­sig ist kein The­ma, das sich zur par­tei­po­li­ti­schen Pro­fi­lie­rung anbietet.

Die Geo­ther­mie ist eine rege­ne­ra­ti­ve Ener­gie­quel­le und wird ange­sichts der begrenz­ten fos­si­len Ener­gie­trä­ger auf der Erde ein Zukunfts­the­ma für unse­re Stadt. Dies ist kein SPD- und auch kein CDU-The­­ma. Es betrifft alle Bür­ge­rin­nen und Bür­ger und soll­te im Rah­men einer Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung der Öffent­lich­keit vor­ge­stellt werden.

Des­halb soll­te sich die SPD, die in einer Pres­se­mit­tei­lung die Ver­ein­nah­mung des The­mas für den Wahl­kampf unter­stellt, von die­ser klein­ka­rier­ten Betrach­tungs­wei­se verabschieden.