6. April 2019

Tempo 30 — und dann ist alles gut? -

CDU Bad Brei­sig: Wirk­li­che Ent­las­tung bringt nur ein Tun­nel — Mach­bar­keits­stu­die beantragt

Die CDU Bad Brei­sig dis­ku­tiert durch­aus eine mög­li­che Tem­­po-30-Zone auf der B 9 in der Orts­durch­fahrt der Kur­stadt, weiß aber auch, dass die Bür­ger das sehr kon­tro­vers betrach­ten. Eine sol­che Rege­lung hät­te aber nur Sinn, wenn wei­te­re Maß­nah­men wie Ampeln zur Geschwin­dig­keits­kon­trol­le  und zur Ver­kehrs­re­ge­lung  instal­liert wür­den. Aber genau­so das Auf­brin­gen eines Flüs­ter­asphalts und die niveau­glei­che Anhe­bung der Kanal­de­ckel,” teilt die stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Bad Brei­si­ger CDU, Bea­te Deres, jetzt mit. Sie sagt: “So lässt sich die durch die Stadt rol­len­de Blech­la­wi­ne für die Anwoh­ner erträg­li­cher gestal­ten.” Dies alles soll aber in einer groß ange­leg­ten Bür­ger­be­fra­gung gemein­sam mit einem neu­en Ver­kehrs­kon­zept für die Stadt Bad Brei­sig ins­ge­samt dis­ku­tiert werden.

Aller­dings macht sie auch deut­lich: “Wenn aber — wie jetzt in der Pres­se zu lesen war — mit Tem­po 30 das Ziel erreicht wer­den soll, dass ‘LKW-Fah­­rer das Inter­es­se an einer Bad-Brei­­sig-Durch­­­fahrt ver­lie­ren’, so wird das wohl nicht gelin­gen.” Denn genau zu die­sem The­ma habe es, so Deres, im letz­ten Jahr im Kul­tur­bahn­hof eine Anhö­rung von Ver­kehrs­fach­leu­ten der Poli­zei und des für den Stra­ßen­bau zustän­di­gen Lan­des­be­trie­bes Mobi­li­tät (LBM) gege­ben. Deren kla­res Fazit: Beim LKW-Ver­­kehr han­de­le es sich zum Groß­teil um ört­li­chen und regio­na­len soge­nann­ten „Ziel- und Quell­ver­kehr“, der nicht groß­räu­mig umge­lei­tet wer­den kön­ne. Von daher wer­de man es mit Ampeln und Tem­po 30 eher nicht errei­chen, dass LKW den Weg durch Bad Brei­sig meiden.

Zudem hel­fe eine Geschwin­dig­keits­re­du­zie­rung nicht bei einem wei­te­ren Pro­blem, näm­lich beim Lärm, den vor allem brem­sen­de und wie­der anfah­ren­de schwe­re LKW machen — und das auch bei Tem­po 30. Aber gera­de der Lärm sei — auch mit Blick auf den Güter­ver­kehr der Bahn — ein wich­ti­ges Thema.

Deres: “21.000 Fahr­zeu­ge täg­lich, dar­un­ter 1.500 LKW — das ist nach Aus­sa­gen der Fach­leu­te auch für eine inner­ört­li­che Bun­des­stra­ße eine extrem hohe Fahr­zeug­be­las­tung.” Eine wirk­li­che Ent­las­tung kön­ne nur ein Tun­nel brin­gen. Auch wenn eine sol­che Tun­­nel-Lösung noch Jahr­zehn­te brau­che, so müs­se man jetzt die Pla­nun­gen vor­an­brin­gen, denn „der längs­te Weg beginnt mit dem ers­ten Schritt“. Genau des­halb habe die CDU im Stadt­rat die Erstel­lung einer ent­spre­chen­den Mach­bar­keits­stu­die beantragt.