14. Janu­ar 2021

Niedergermanischer Limes: „Bad Breisig muss beim touristischen Konzept berücksichtigt werden“ -

CDU: Güns­ti­ge Lage zwi­schen römi­schem Kas­tell Rema­gen und Römer­Welt Rheinb­rohl nutzen -

Das Land Rhein­­land-Pfalz will sich dar­um bemü­hen, die Ver­bands­ge­mein­de Bad Brei­sig bei der tou­ris­ti­schen Inwert­set­zung des Welt­kul­tur­er­bes Nie­der­ger­ma­ni­scher Limes (NGL) zu inte­grie­ren. Eine Auf­nah­me in den bereits lau­fen­den Welt­kul­tur­er­be­an­trag sei jedoch nicht mehr mög­lich. Die­se Ant­wort von Kul­tur­mi­nis­ter Wolf kam auf eine ein­stim­mi­ge Reso­lu­ti­on, die der Ver­bands­ge­mein­de­rat auf Antrag der CDU-Frak­­ti­on beschlos­sen hat­te. Das teil­te deren Spre­cher, Nor­bert Heid­gen, jetzt mit. Mit Blick auf ein mög­li­ches tou­ris­ti­sches Kon­zept betont Heid­gen: „Bad Brei­sig liegt genau zwi­schen Rema­gen, das mit sei­nem römi­schen Kas­tell Teil des Antra­ges ist, und dem Erleb­nis­mu­se­um Römer­Welt in  Rheinbrohl.

Die CDU-Lan­d­­tags­­­kan­­di­­da­­tin Petra Schnei­der ergänzt: „Die­se güns­ti­ge Lage kön­nen wir im Tou­ris­mus­kon­zept für das UNESCO-Wel­t­­kul­­tur­er­­be ein­brin­gen und nut­zen. Bad Brei­sig muss beim tou­ris­ti­schen Kon­zept berück­sich­tigt werden.“

Zum Hin­ter­grund: Rhein­­land-Pfalz hat zusam­men mit Nor­d­rhein-Wes­t­­fa­­len und den Nie­der­lan­den bei der UNESCO bean­tragt, den Nie­der­ger­ma­ni­schen Limes zwi­schen Rema­gen und Kat­wi­jk an der Nord­see­küs­te als Welt­kul­tur­er­be anzu­er­ken­nen. Heid­gen erläu­tert: „Bei unse­rem Reso­lu­ti­ons­an­trag ging es dar­um, dass die Vinxt­bach­mün­dung in Rhein­eck — und damit Bad Brei­sig — im Antrag an die UNESCO mit auf­ge­nom­men wird. Sie ist näm­lich der his­to­risch beleg­te End- bzw. Start­punkt der Grenz­li­nie des Nie­der­ger­ma­ni­schen Limes. Und genau gegen­über der Vinxt­bach­mün­dung beginnt mit dem soge­nann­ten „Wach­turm 1“ in Rheinb­rohl der Ober­­ger­­ma­­nisch-Rae­­ti­­sche Limes, der auf der rech­ten Rhein­sei­te bis nach Süd­deutsch­land verläuft.

Minis­ter Wolf teil­te hin­ge­gen mit, beim Vinxt­bach­tal und auch beim Rhein selbst han­de­le es sich um „natur­räum­li­che Ele­men­te, wel­che aus sich her­aus grund­sätz­lich nicht bei einem Welt­kul­tur­er­be­an­trag berück­sich­tigt wer­den“ könn­ten. In Fra­ge kämen viel­mehr aus­schließ­lich archäo­lo­gisch nach­ge­wie­se­ne Stät­ten, die über­dies bestimm­ten defi­nier­ten Kri­te­ri­en ent­spre­chen müss­ten. Im Fal­le von Bad Brei­sig sei zwar eine römi­sche Besied­lung nach­ge­wie­sen, aller­dings fehl­ten jeg­li­che Hin­wei­se auf einen mili­tä­ri­schen Kon­text. Des­halb habe man den Fund­platz – genau wie alle ande­ren rein zivi­len Fund­plät­ze ent­lang des NGL – nicht in den Antrag aufgenommen.

 

Bild: V.l.n.r.: Land­tags­kan­di­da­tin Petra Schnei­der, CDU Vor­sit­zen­der Nor­bert Heid­gen und Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter Gui­do Ernst