4. Okto­ber 2021

Petra Schneider, MdL, traf sich mit den Geschäftsführern der rheinland-pfälzischen Handwerkskammern

Hand­werk: Fach­kräf­te för­dern und Büro­kra­tie abbauen

KREIS AHRWEILER. Petra Schnei­der ist sich sicher: „Das Hand­werk ist ein wich­ti­ger Arbeitgeber 
und trägt zu einer funk­tio­nie­ren­den Wirt­schaft in unse­rer Regi­on bei.“ So lau­te­te das Fazit der 
Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten im Wahl­kreis 13 nach einem Gespräch mit Ralf Hell­rich, Geschäfts­füh­rer der 
Hand­werks­kam­mer Koblenz, und Anja Ober­mann, Geschäfts­füh­re­rin der Handwerkskammer
Rhein­hes­sen. Pro­ble­me hat die Bran­che dennoch.

Die Auf­trags­bü­cher sind über­voll und es kom­men zu wenig Fach­kräf­te nach“, sagt Schnei­der. Als Bei­spiel bringt sie die Aus­bil­dungs­si­tua­ti­on im Kreis Ahr­wei­ler an: Nur ein ein­zi­ger Mau­­rer-Azu­­­bi mach­te im Som­mer 2021 an der Berufs­bil­den­den Schu­le in Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler sei­nen Abschluss. Und das, so Schnei­der, ist ein Zustand, der drin­gend ver­bes­sert wer­den muss. „Es müs­sen wie­der jun­ge Men­schen für das Hand­werk begeis­tert wer­den“. Dies gelingt nur, wenn der Stel­len­wert der Bran­che wächst und die hand­werk­li­chen Beru­fe mehr Wert­schät­zung erfahren.

Wir benö­ti­gen gera­de nach der Coro­­na-Kri­­se wie­der mehr Berufs­in­for­ma­ti­ons­ta­ge an Schu­len.“ Die­se For­de­rung unter­stri­chen auch die CDU-Mit­­glie­­der des Wirt­schafts­aus­schus­ses Dr. Hel­mut Mar­tin und Micha­el Wag­ner. Außer­dem muss das Hand­werk digi­ta­ler wer­den, um gera­de die klei­nen Hand­werks­be­trie­be zukunfts­fä­hig auf­zu­stel­len. „Hier­zu bedarf es einer viel­fäl­ti­ge­ren För­de­rung des Lan­des. Bestehen­de För­der­pro­gram­me, wie der „Digi­boost“ und der Meis­ter­bo­nus rei­chen nicht aus und sind ein­fach zu wenig.“, sagt Schnei­der. Gera­de nach Coro­na dür­fen den Betrie­ben kei­ne zusätzlichen 
büro­kra­ti­schen Hür­den in den Weg gestellt werden.

Grund­sätz­lich gilt: „Damit sich das Hand­werk ent­wi­ckeln kann, braucht es digi­tal fit­te Fir­men, gut aus­ge­bil­de­te, jun­ge Men­schen und einen Abbau der Büro­kra­tie!“, so Schnei­der in Rich­tung Mainz. Um das The­ma zu ver­tie­fen, hat Schnei­der mit den HWK-Geschäfts­­­füh­­rern im Mit­­tel­­stands-Digi­­tal­­zen­­trum Koblenz einen Infor­ma­ti­ons­ter­min vereinbart.
Dass jun­ge Men­schen Spaß an hand­werk­li­chen The­men haben, hat sich deut­lich bei den 
Auf­räum­ar­bei­ten im Ahrtal gezeigt. „Ich habe vie­le Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne erlebt, die 
mit Freu­de hand­werk­lich anpa­cken“, weiß Schneider.

Die Moti­va­ti­on für einen bedeu­ten­den Schritt des Hand­werks in Rich­tung Zukunft sei also da, sagt sie. „Jetzt gilt es, den Nach­wuchs auch beruf­lich für die Bran­che zu begeis­tern“. Ein mög­li­cher Ansatz dafür wäre die Ein­füh­rung eines frei­wil­li­gen prak­ti­schen Jah­res in den Handwerksberufen.