25. Sep­tem­ber 2023

Schneider: Rücknahme der Steuerermäßigung ist eine Steuererhöhung -

Petra Schnei­der MdL CDU, sprach mit hei­mi­schen Gas­tro­no­men über die der­zei­ti­gen Her­aus­for­de­run­gen 

KREIS AHRWEILER. Seit dem 1. Juli 2020 beträgt die Mehr­wert­steu­er für Restau­rant- und Ver­pfle­gungs­dienst­leis­tun­gen für alle Spei­sen nur noch 7 Pro­zent. Die­se Sen­kung war zu ihrer Zeit abso­lut not­wen­dig. Gas­tro­no­mie­be­trie­be konn­ten auf­grund der Coro­­na-Beschrän­­kun­­gen nur auf hal­ber Kraft arbei­ten, nicht öff­nen und der Umsatz brach ein. Heu­te ist die Coro­­na-Pan­­de­­mie Geschich­te, aber die Her­aus­for­de­run­gen haben nicht abge­nom­men — im Gegenteil.

Petra Schnei­der, CDU-Lan­d­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te, traf sich vor kur­zem mit Gün­ther Uhl, Vor­sit­zen­der des DEHO­­GA-Kreis­­ver­­­ban­­des Ahr­wei­ler sowie mit wei­te­ren Gas­tro­no­men aus ihrem Wahl­kreis und infor­mier­te sich über die Viel­zahl von Hürden. 

Wer­ner Pom­mer, Inha­ber der Koch­schu­le Pom­mer Bad Brei­sig, berich­te­te in die­sem Zusam­men­hang von hor­ren­den Lebens­mit­tel­prei­sen. Für Bir­git Let­schert vom Hotel Rhein-Resi­­denz in Bad Brei­sig sind Restau­rants und Wirts­häu­ser unver­zicht­ba­re Treff­punk­te. Eine leben­di­ge und viel­fäl­ti­ge Restau­rant­kul­tur tra­ge wesent­lich zur Lebens- und Stand­ort­qua­li­tät sowie zur Attrak­ti­vi­tät als Rei­se­ziel für in- und aus­län­di­sche Gäs­te bei. Klaus Reu­ter, Inha­ber des Hotels zu Müh­le, eben­falls in Bad Brei­sig, sieht sich mit ste­tig stei­gen­den Ener­gie­prei­sen und dem Fach­kräf­te­man­gel kon­fron­tiert — Pro­ble­me, die alle drei Gas­tro­no­men glei­cher­ma­ßen betreffen.

So geht es vie­len Gast­ge­bern im Kreis und im Land. Auch das bun­des­wei­te Resul­tat sieht trau­rig aus: Seit der Coro­­na-Pan­­de­­mie ist die Anzahl der steu­er­pflich­ti­gen Unter­neh­men in der Bran­che von über 220.000 auf knapp 186.000 Betrie­be zurückgegangen. 

Für Gün­ther Uhl und die DEHOGA bringt eine Rück­kehr zu einer Mehr­wert­steu­er von 19 Pro­zent nur neue Pro­ble­me und könn­te für man­chen Betrieb einem Todes­stoß gleich­kom­men. „Der ermä­ßig­te Steu­er­satz war und ist eine gro­ße Hil­fe”, sagt Uhl. „Doch die „Gas­­t­ro-Not­la­­ge” ist noch lan­ge nicht vor­bei”. Eine Rück­kehr zum alten Steu­er­satz ist für Petra Schnei­der nicht ver­han­del­bar. „Die Gas­tro­no­mie braucht auch wei­ter­hin Unter­stüt­zung”, sagt sie. „Die Rück­nah­me einer Steu­er­ermä­ßi­gung ist auch eine Steu­er­erhö­hung. Das kön­nen vie­le Gas­tro­no­mie­be­trie­be in unse­rer Regi­on nicht bewäl­ti­gen.” Gera­de im länd­li­chen Raum kom­men Restau­rants und Beher­ber­gungs­be­trie­ben eine gro­ße Rol­le bei, als Arbeit­ge­ber, Wirt­schafts­fak­tor und Teil des sozia­len Zusammenlebens. 

Des­halb benö­ti­gen wir unbü­ro­kra­ti­sche und fle­xi­ble Lösun­gen – und das unver­züg­lich. In ande­ren EU-Län­­der geht es ja auch, dort ist der ermä­ßig­te Steu­er­satz für Gas­tro­no­men längst Rea­li­tät”, so Petra Schnei­der. Sie mahnt, nicht noch bis zum 1. Janu­ar 2024 zu war­ten. „Unse­re Gas­tro­no­mie braucht end­lich Pla­nungs­si­cher­heit, und zwar jetzt”, sagt sie. „Wir for­dern die Bei­be­hal­tung des Steu­er­sat­zes von 7 Prozent.”